Gemeinschaftsfahrt “Rund Bremerhaven”

Gemeinschaftsfahrt “Rund Bremerhaven”

Na gut, die ursprüngliche Planung hätte den Titel “Gemeinschaftsfahrt Bremerhaven nach Fedderwardersiel” getragen, aber der Wind kann nicht nur Seglern einen Strich durch die Rechnung machen.
Am Donnerstag, den 22.06.2017, ging die Reise los. Vom Buschhagensteg startete die Balu mit Dieter Jungsthöfel (Skipper) und Werner Bunjes (Crew und Comedy) so wie die Zarah mit Michael Pinger (Skipper) und Holger Eckert (erster Offizier, Ausguck, Wurstsmutje).
Die Fahrt über die Hunte war, wie vielen gut bekannt, sehr ruhig und beschaulich, wenn es auch auf Grund ungünstiger Tide erstmal gegen an ging.

Da aber in Elsfleth das Hochwasser schon durch war, ging es mit dem Wasser Richtung Bremerhaven, wo wir durch die Neue Schleuse in die Lloyd-Marina fuhren. Der Plan war, am nächsten Tag Richtung Wangerooge zu starten (Fedderwardersiel musste aus technischen Gründen verworfen werden).

Den Abend verbrachten wir im Rüssel, wo wir in angenehmer Gesellschaft und gutem Essen (meine Pizza war die leckerste) vom Confed-Cup Deutschland – Chile geschaut haben.

Und dann kam der Wind.
Waren wir Donnerstag noch bei 30 Grad Hitze halb nackt an Bord, konnten wir Freitag vom Weserdeich einen bedauerlichen Blick auf eine kurze aber hohe Hackwelle mit Schaumkronen werfen, die es unmöglich machte, weiter raus aus der Weser zu fahren, durch die Priele schon gar nicht. Der Himmel war grau Wolken verhangen, im Hafen pfiffen die Wanten.
Ein guter Seemann hat immer einen Plan B und so fuhren wir Freitag in die Geeste hinein, Ziel Bad Bederkesa. Wir mussten “nur” aus der Schleuse raus und die halbe Meile bis zur Geestemündung schaffen. Im Kielwasser der Balu hat die Zarah uns sicher und stäbig durch die Wellen rollend zur Einfahrt gebracht, auch wenn die paar Minuten sich etwas länger anfühlten.

Rasmus bekam unseren Dank in Form eines guten Gin und wir denken, ihm hat es geschmeckt.
Die Geeste hat ja ihren eigenen Reiz und je weiter man ins Land fuhr, desto ruhiger wurde das Wetter, sogar die Sonne kam wieder raus. Hinter der Sperrwerksschleuse war man wie in einer anderen Welt, hier konnten wir die Rettungswesten auf jeden Fall wieder ablegen. So kamen wir nach drei Stunden tuckern in Bad Bederkesa an, wo wir in der Pizzeria erst ein gutes Essen hatten und später an Bord der Balu einen unterhaltsamen Abend verbrachten (“Loy” schloss dann diesen gelungenen Abend ab, auch wenn nur die beteiligten Seeleute wissen, was damit gemeint ist).


Am Samstag Mittag fuhren wir wieder Richtung Weser und Dank Dieters guter Vorbereitung passten wir mit 10cm Luft unter die Brücke durch, welche über die Schleuse führt (Nachdem an den Booten einiges gelegt wurde).
Leider hat der Wind auf der Weser kein bisschen nachgelassen und sogar noch etwas geschralt, so dass es für die Zarah unverantwortlich war, die halbe Meile zur neuen Schleuse zu fahren. Über Funk riet uns die voraus fahrende Balu doch davon ab, wir hatten aber auch so gemerkt, dass es auf keinen Fall geht. Wir blieben dann mit der Zarah beim “Wassersportverein Geeste – Neptun” liegen (vielen Dank noch mal) und liefen zu Fuss zum neuen Hafen, um mit den anderen gemeinsam den obligatorischen Besuch in der letzten Kneipe vor New York zu machen.
Sonntag morgen mussten wir an unserem Liegeplatz in der Geeste etwas nach Niedrigwasser warten, da der Steg trocken fällt, aber schon eine Stunde nach NW schwamm die Zarah auf und wir konnten die Weser rauf zur Hunte und dann nach Oldenburg fahren. Immerhin sorgten Wind und Strömung dafür, dass wir nur gute vier Stunden für die Strecke brauchten, das ist für einen Verdränger eine (sehr) gute Zeit… unter die Cäcilienbrücke passten wir auch noch knapp durch und so sind alle wohlbehalten nach einer tollen Tour im Heimathafen angekommen.

Holger Eckert